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Traum von der Heim-WM 2020 erfüllt sich nicht - Mit einer gelungenen Präsentation sammelt Oberhof aber Sympathiepunkte

05.09.16
Biathlon
Die Biathlon-Weltmeisterschaften 2020 und 2021 finden in Antholz (ITA) und Tjumen (RUS) statt. Auf dem 12. Kongress der Internationalen Biathlon Union in der moldawischen Hauptstadt Chișinău erhielt Antholz den Zuschlag für die Austragung der WM 2020. Ein Jahr später finden die Biathlon-Titelkämpfe dann in Tjumen statt. Oberhof, das sich für eine Weltmeisterschaft im Jahr 2020 beworben hatte, wurde von den Delegierten aus 50 Nationen nicht berücksichtigt.
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"Wir wussten, dass es schwer werden würde, gleich im ersten Anlauf den Zuschlag zu erhalten", sagte DSV-Präsident Dr. Franz Steinle. "Zum einen weil wir uns dazu entschieden hatten, uns nur für die WM 2020 zu bewerben. Zum anderen weil Antholz als ebenfalls renommierter Weltcup-Standort bereits zum zweiten Mal seinen Hut in den Ring geworfen hat und dadurch einen gewissen Bonus hatte. Aber ich denke, Oberhof hat mit seiner innovativen Bewerbung viele Sympathie-Punkte sammeln können, die uns sicherlich beim nächsten Mal zu Gute kommen."

Zunächst hatte sich die Thüringer Biathlon-Hochburg wie Antholz (ITA), Pokljuka (SLO) und Nove Mesto (CZE) für die Weltmeisterschaften 2020 als auch für 2021 beworben. Nachdem das bayerische Oberstdorf allerdings vor wenigen Wochen mit seiner Kandidatur für die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2021 erfolgreich war, zogen der DSV und Oberhof ihre Bewerbung für dieses Jahr zurück. "Mit zwei direkt aufeinander folgenden Heim-Weltmeisterschaften hätten wir riskiert, dass viele positive Effekte, die von einem solchen Großereignis ausgehen, wirkungslos verpufft wären", erklärte DSV-Generalsekretär Florian Kurz die Entscheidung. "Insofern war es absolut richtig, sich auf 2020 zu konzentrieren, auch wenn wir damit unsere Chancen rein rechnerisch halbiert haben. Eine solche Absage tut natürlich im ersten Moment weh. Aber Oberhof sollte sich nicht davon entmutigen lassen, sondern nun alles daran setzen, einen WM-würdigen Weltcup im kommenden Januar auszutragen. Das wäre die beste Empfehlung für eine erneute Kandidatur."

Auch Thüringens Sportministerin Dr. Birgit Klaubert, die eigens nach Moldawien gereist war, um die Oberhofer-Delegation vor Ort zu unterstützen, richtete direkt nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses den Blick nach vorne: "Wir sind uns einig - wir bleiben dran! Der Deutsche Skiverband, Oberhof und Thüringen haben sich in den vergangenen Tagen als sympathisches und kompetentes Team präsentiert. Das war wirklich eindrucksvoll. Deshalb gibt es auch überhaupt keinen Grund zu verzagen. Das neue Ziel heißt jetzt: Wir holen die Biathlon-WM 2023 oder 2024! Oberhof hat das Potenzial. Das Sportland Thüringen steht bereit, eine weitere Bewerbung zu unterstützen!"

Während der insgesamt drei Kongresstage in Moldawien hatte die Oberhofer Delegation noch einmal die Werbetrommel für eine Neuauflage der erfolgreichen Heim-WM 2004 gerührt. Bei der mit viel Aufwand im Märchenstil inszenierten Schlusspräsentation hatte vor allem die Oberhofer Jugend-Olympiasiegerin Juliane Frühwirt noch einmal die Sympathie der rund 200 Kongressteilnehmer gewinnen können. Am Ende aber ohne das erhoffte Abstimmungsergebnis für Oberhof.

Weitere Stimmen

Peter Heimrich, Landrat Schmalkalden-Meiningen:
"Das war eine Bewerbung, auf die wir alle stolz sein können. Wir wussten schon vorher, dass es im ersten Anlauf schwer werden würde. Aber natürlich hatten wir uns eine Chance ausgerechnet. Und zwar zu Recht, wenn man die hervorragende Präsentation gesehen hat. Der Elan und die Leidenschaft, mit der das Bewerbungsteam in den vergangenen Wochen zusammengearbeitet hat, waren auch in den vergangenen drei Tagen deutlich erkennbar. Das wurde uns von allen Seiten bestätigt. Oberhof und Biathlon gehören einfach zusammen. Deshalb gilt es jetzt, mit dem gleichen Schwung die Vorbereitungen für den Weltcup 2017 voranzutreiben. Wir haben gesehen, dass die internationale Konkurrenz nicht schläft. Aber wenn wir gemeinsam so eng und partnerschaftlich zusammenarbeiten wie in den vergangenen Tagen, dann ist mir um die Biathlon-Zukunft in Oberhof nicht bange."

Thomas Schulz, Bürgermeister von Oberhof:
"Wenn man sieht, mit wie viel Herzblut und Fachkompetenz der Deutsche Skiverband und Oberhof ihre Bewerbung abgegeben haben, dann schmerzt es natürlich, wenn man am Ende nicht zum Zug kommt. Andererseits überwiegen auch bei mir die positiven Eindrücke, die ich mit nach Hause nehme. Unser Konzept und die gesamte Bewerbung waren stimmig und sympathisch. Darauf lässt sich beim nächsten Mal aufbauen. Und mindestens genauso wichtig: Die Biathlon-Welt hat gesehen, dass das Feuer in Oberhof weiter brennt. Jetzt müssen wir im Januar beim Weltcup nachlegen!"
2016-09-05
Stand: 28.03.2024
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Charlotte Fuchs
Leistungssport GmbH
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