DSV

Böhler, Wellinger, Freund und Fischer erhalten Bayerischen Sportpreis 2014

26.05.14
Leistungssport
Die Preisträger des Bayerischen Sportpreises 2014 stehen fest. Stefanie Böhler, Andreas Wellinger, Severin Freund und Fritz Fischer wird eine besondere Ehre zuteil: Nach ihren bemerkenswerten Leistungen erhalten sie von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer den Bayerischen Sportpreis in verschiedenen Kategorien.
Stefanie Böhler
Die Preise werden im Rahmen einer großen TV-Gala am Samstag, 19. Juli 2014, ab 19.00 Uhr verliehen.

Andreas Wellinger
Kategorie "Herausragende(r) Nachwuchssportler(in)" als Ansporn und Unterstützung für jugendliche Hoffnungsträger.

Begründung:
Bereits mit 17 Jahren wurde Andreas Wellinger von Bundestrainer Werner Schuster in den A-Kader der Skispringer berufen und erbrachte herausragende Leistungen bei den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012. Die Sportpresse bejubelte ihn als "neues deutsches Knabenwunder". Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wurde Wellinger Sechster auf der Normalschanze und sicherte sich im Teamspringen mit seinen Mannschaftskollegen sein erstes Olympiagold.

Stefanie Böhler
Kategorie "Jetzt-erst-recht-Preis" für die vorbildliche Überwindung besonderer Schwierigkeiten im Sport.

Begründung:
Bei der erfolgreichen Langläuferin stellte man im April 2012 die lebensbedrohliche Diagnose Schilddrüsenkrebs. Ein langwieriger Genesungsprozess mit zwei Operationen und einer Radio-Jod-Therapie folgte. Stefanie Böhler nahm ihr Schicksal an und kämpfte. Bereits zwei Jahre nach den Behandlungen konnte sie an den Olympischen Spielen in Sotschi teilnehmen. Im Einzelrennen über 10 Kilometer wurde sie sensationell Sechste. Mit Bronze in der Staffel bewies Stefanie Böhler allen ihre Stärke, ihren Mut und ihrer eisernen Überlebenswillen. In ihrer Karriere bis zur Erkrankung hatte die Langläuferin bereits viele Erfolge feiern können. Unter anderem gewann sie Silber in Turin mit der Staffel und wurde WM-Zweite. Mit ihrer Leistung ist sie ein großes Vorbild der Hoffnung für Menschen, die ein ähnliches Schicksal erleiden müssen.

Anna Schaffelhuber und Severin Freund
Kategorie "Botschafter des Bayerischen Sports" für besondere Sympathieträger aus dem Bereich des Sports in Bayern einschließlich traditioneller bayerischer Sportarten. Die Jury hat sich entschieden, in diesem Jahr zwei Preise zu vergeben, an Anna Schaffelhuber und Severin Freund.

Anna Schaffelhuber, Begründung:
Am 8. März 2014 gewann Anna Schaffelhuber bei den Winter-Paralympics 2014 in Sotschi ihre erste Goldmedaille in der alpinen Abfahrt. Auch den Super-G-Wettkampf konnte sie zwei Tage später für sich entscheiden. Hinzu kam eine dritte Goldmedaille im Slalom-Wettbewerb und weitere in der Super-Kombination und im Riesenslalom. Damit gewann sie bei fünf Starts sensationell fünf Goldmedaillen und avancierte zur erfolgreichsten Teilnehmerin der Paralympics in Sotschi. Die 21-jährige Anna Schaffelhuber wurde mit einer inkompletten Querschnittlähmung geboren und ist auf den Rollstuhl angewiesen. Bei den Paralympics 2010 in Vancouver trug sie bereits die deutsche Fahne. Im Jahr 2010 erhielt sie bei der Wahl zur Juniorsportlerin des Jahres den Sonderpreis im Behindertensport. Das Internationale Paralympische Komitee kürte sie 2010 zur Welt-Behindertensportlerin. Im Mai 2011 machte Anna Schaffelhuber ihr Abitur und begann fünf Monate später das Studium der Rechtswissenschaft an der LMU München. Als Sportbotschafterin unterstützte sie die Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 und 2022. Ihre sympathische und fröhliche Ausstrahlung und ihr offenes Wesen, nicht zuletzt auch ihr hoher Bekanntheitsgrad, den sie durch ihren fünffachen Goldmedaillensieg auf der ganzen Welt erlangte, machen sie zu einer echten Botschafterin Bayerns in der Welt.

Severin Freund, Begründung:
Severin Freund gewann mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi sensationell die Goldmedaille und konnte in der nacholympischen Saison drei Weltcupsiege in Falun, Lahti und auf dem legendären Holmenkollen in Oslo feiern. 26 Tage nach seinem Gold im Teamwettbewerb wurde er Skiflugweltmeister im tschechischen Harrachov und holte damit seinen ersten großen Einzeltitel. Freund beendete die mit Abstand beste Saison seiner Karriere beim Weltcup in Planica als Sieger und als Zweitplatzierter. Severin Freund ist Deutschlands erster Skiflugwelt-Weltmeister seit 12 Jahren und Bayerns erster Skiflug-Weltmeister überhaupt. Das sympathische, jugendliche und selbstbewusste Auftreten des 26-Jährigen macht ihn nicht nur bei den jungen Sportfans beliebt. Mit seiner bodenständigen und heimatverbundenen Art in Interviews und bei Auftritten fliegen dem gebürtigen Freyunger die Herzen zu.

Fritz Fischer
Kategorie "Sportliches Lebenswerk" als Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich im Sport oder um den Sport in nachhaltiger und herausragender Weise verdient gemacht haben.

Begründung:
Fritz Fischer gilt als die Ikone des Biathlonsports in Bayern und als treibende Kraft im Bereich der Nachwuchsentwicklung. Er hat sein Leben dem Biathlonsport verschrieben. Fritz Fischer ist noch immer als Trainer des Biathlonnachwuchses am Stützpunkt Ruhpolding aktiv und übernahm 2010 den Posten des Disziplintrainers der deutschen Biathlon-Männermannschaft, die in Sotschi die Silbermedaille in der Staffel gewann. 2006 wurde ihm bereits der Bayerische Sportpreis in der Kategorie „Botschafter des bayerischen Sports" verliehen. Zu seinen persönlichen sportlichen Erfolgen zählt der Gewinn der Goldmedaille mit der 4 x 7,5 km Staffel bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville. Zudem gewann er zehn Weltcuprennen und siegte bei der Weltmeisterschaft 1991 und 1993 mit der Mannschaft.

Nähere Informationen über den Bayerischen Sportpreis, die bisherigen Preisträger und Veranstaltungen im Internet unter www.sportpreis.bayern.de.
2014-05-26