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Trauer um Ludwig „Luggi“ Leitner

10.04.13
Ski Alpin
Der Deutsche Skiverband trauert um Ludwig Leitner, der am 21. März 2013 im Alter von 73 Jahren in seiner Heimat Mittelberg im Kleinwalsertal verstorben ist. Leitner war mit drei WM-Medaillen und 16 nationalen Meistertiteln einer der erfolgreichsten deutschen Skirennfahrer.
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Mit Ludwig Leitner verliert der Deutsche Skiverband eine herausragende Persönlichkeit, die den deutschen Skirennsport mit seinen Erfolgen in den 1960er Jahren nachhaltig geprägt hat. „Luggi“ Leitner zählte seiner Zeit in allen Disziplinen zur absoluten Weltspitze.

Im Jahre 1940 geboren, ging der aus dem Kleinwalsertal stammende Leitner, den alle nur „Luggi“ nannten, im Alter von 17 Jahren bei der Ski-WM 1958 in Bad Gastein noch für Österreich an den Start. Ab 1959 fuhr er für die Bundesrepublik Deutschland. Je dreimal nahm er an Weltmeisterschaften (1958, 1962, 1966) und an Olympischen Winterspielen (1960, 1964, 1968) teil. Eine Olympiamedaille verpasste Leitner knapp – 1960 in Squaw Valley wurde er Vierter im Slalom, 1964 in Innsbruck jeweils Fünfter in der Abfahrt und im Slalom.
Seine große Stärke war seine Ausgeglichenheit. Sie bescherte ihm große Erfolge in der nichtolympischen Kombinationswertung, in der er im Laufe seiner Karriere drei WM-Medaillen gewann: Bronze bei den Weltmeisterschaften 1962 (Chamonix) und 1966 (Portillo) sowie Gold 1964 in Innsbruck. Von seinem Sieg erfuhr er beim Kaffeetrinken mit seiner Frau, als sie nach seinem Lauf die Fernsehübertragung vom Bergisel-Stadion verfolgten. Die Medaille bekam er später von DSV-Präsident Heine überreicht.

Im Laufe seiner Karriere konnte Leitner jeweils zweimal das Hahnenkammrennen in Kitzbühel sowie die Kandaharabfahrt in Garmisch-Partenkirchen gewinnen. 1964 siegte er beim Lauberhornrennen in Wengen beim Slalom. Deutscher Meister wurde er 16 Mal – je viermal in den Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Abfahrt und in der Kombination.

Aufgrund seiner herausragenden Leistungen im Skisport wurde Leitner mit verschiedensten Auszeichnungen geehrt, unter anderem mit dem Silbernen Lorbeerblatt, das ihm 1964 Bundespräsident Lübke verlieh. Außerdem war er Träger der diamantenen Kandahar-Nadel.
Nach seiner aktiven Leistungssportkarriere kehrte er nach Mittelberg ins Kleinwalsertal zurück und führte zunächst eine Hotelpension. Als Double für James Bond-Darsteller George Lazenby „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ schnallte er nochmals die Ski an.
Bis zu seinem Tode galt er im Allgäu und im Kleinwalsertal als bescheidener und bodenständiger Wintersportliebhaber, den alle Skifreunde mochten.
2013-04-10
Stand: 28.03.2024