DSV

Sotschi „im Blick“… DSV-Skinationalmannschaft beim Augencheck

09.07.13
Ski Alpin
Mit Blick auf die hohen Anforderungen an die visuelle Wahrnehmungsleistung beim Skifahren gehen die Profis des Deutschen Skiverbandes auch was das Thema „Gutes Sehen beim Skifahren“ angeht mit gutem Beispiel voran.
Sehtest
Auf Initiative von DSV-Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel absolvieren die DSV-Alpinen regelmäßig gründliche Augenchecks, in diesem Jahr natürlich auch in Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.

Wer gut sieht, ist näher am Erfolg
Gutes Sehen beim Sport ist eine Voraussetzung für Erfolg. Gerade im Alpin-Bereich muss
sich das Auge bei hohen Geschwindigkeiten sehr schnell anpassen und bei Licht-
Schattenwechseln Unebenheiten oder gar Sprünge auf der Strecke erkennen können. Ein regelmäßiger Augencheck ist auch wichtig, da rund 20% der im Rahmen von visuellen Leistungsdiagnostiken untersuchten Spitzensportler als fehlsichtig eingestuft werden müssen. Sie werden dann mit einer adäquaten Korrektion, z.B. mit Kontaktlinsen ausgestattet.

Viele Sportler sind – bewusst oder unbewusst – fehlsichtig
Ein solches Ergebnis zeigt, dass etwa ein Fünftel aller Sportler ihren Sport fehlsichtig, also
ohne erforderliche Sehhilfe oder mit unzureichender Korrektion ausübt. Derartige Fehlsichtigkeiten entwickeln sich oft über Jahre und werden von den Betroffenen erst spät erkannt oder auch gerne verdrängt – Wahrnehmung ist eben subjektiv. Oft liegt der letzte Sehtest beziehungsweise Augenarztbesuch Jahr zurück, weil die Bedeutung guten Sehens im Vergleich zu anderen Körperfunktionen wie zum Beispiel dem Herz-Kreislauf-System, unterschätzt wird.

Das mobile Sehtestlabor der RU Bochum im Einsatz
Um dem entgegen zu wirken, reiste die Ruhr-Universität Bochum mit einem mobilen Sehtestlabor zur Leistungskontrolle der Ski-Rennfahrer an der TU München. Dort wurde in Kooperation mit dem leitenden Mannschaftsarzt Dr. Bernd Wolfarth und DSV-Medizin-Beirat
Dr.Gernot Jendrusch auch die Sehkraft der Leistungssportler unter die Lupe genommen.

Untersucht wurden die objektive und subjektive Refraktion – also ob der Sportler kurz- oder weitsichtig war, ob eine Hornhautverkrümmung vorlag und ob eine diagnostizierte Fehlsichtigkeit optisch korrigierbar war. Außerdem wurden die Fernsehschärfe und die Nahsehschärfe gemessen sowie das Kontrastsehen (wichtig für das Erkennen von Unebenheiten auf der Schneeoberfläche) überprüft. Ein Augenmerk lag auch auf dem Stereosehen und dem Tiefensehvermögen (wichtig für Entfernungseinschätzungen, Tiefenwahrnehmungen und die Orientierung im Raum), auf der Bewegungswahrnehmung (wichtig für die Gleichgewichtsregulation) und dem Farbsehvermögen.

Individuelle Hilfe für jeden
Im Anschluss an die Messungen wurde für jeden Sportler ein multifaktorielles, visuelles Leistungsprofil erstellt, um mögliche Leistungsreserven oder -defizite festzustellen.
Fehlsichtigen Athleten wurden Kontaktlinsenspezialisten in Heimatnähe zur weiteren Betreuung empfohlen. Die Ruhr-Universität Bochum verfügt über ein über Jahre aufgebautes Netzwerk von ausgewiesenen Augenärzten sowie Sportoptikern und Kontaktlinsenspezialisten.

Quelle
Dr. Gernot Jendrusch
Lehrstuhl für Sportmedizin und Sporternährung
Ruhr-Universität Bochum
Gesundheitscampus Nord 10
D-44801 Bochum
Tel.: +49(0)234-32-23190
E-mail: Gernot.Jendrusch@rub.de
2013-07-11