DSV

Skifahren mit Endoprothese

06.11.12
Ski Alpin
Große Resonanz fand die vom Skiverband Schwarzwald Nord und den Acura Kliniken in der Fachklinik Falkenburg durchgeführte Veranstaltung "Schonendes Skifahren mit Endoprothese" unter der Schirmherrschaft von Rosi Rosi Mittermaier und Christian Neureuther.
Schonendes Ski fahren mit Endoprothese
Sport hält mobil. Das gilt mehr denn je. Für Menschen mit operierten Knie- oder Hüftgelenken gibt es nun ein vielversprechenden Ansatz, ihrem Lieblingssport bewusst nachzugehen: Endosport! Auch komplizierte Operationen können heute bis ins hohe Alter durchgeführt werden. Doch wie geht es nach der anschließenden Reha weiter? Können passionierte Skifahrer weiterhin ihren Sport ausüben?
Wenn es nach Professor Andreas Veihelmann geht, ja. Es kommt allerdings auf das "Wie" an. Nach Stationen in der Unfallchirurgie ist Prof. Veihelmann seit vielen Jahren Orthopäde, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Fachklinik Falkenburg in Bad Herrenalb. Vor gut zwei Jahren ereilte ihn zusätzlich der Ruf an die Sportklinik Stuttgart-Bad Cannstatt, wo er speziell für Fragen der Wirbelsäule zuständig ist.
Immer wieder sah sich der gebürtige Freiburger mit der Frage seiner Patienten konfrontiert, ob sie denn nach einer ihnen bevorstehenden Hüft- oder Knieoperation je wieder Ski fahren können. Bisher riet die Lehrbuchmedizin weitgehend davon ab. Die Konsequenzen für das individuelle Wohlbefinden und die Psyche des Betroffenen wurden dabei jedoch unberücksichtigt gelassen.

Sportlich unterwegs mit Endoprothese
Der Umgang mit Sport nach solchen Operationen erfordert einen höchst individuellen Trainingsablauf. Medizinische Programme müssen auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Implantatträgers abgestimmt sein. Professor Veihelmann: „Jeder, der seinen Sport liebt und ihn nach einer Endoprothesenoperation weiter verfolgen will, sollte sich Endosport gönnen.“ Die Grundlage bildet ein anspruchsvolles Training unter Berücksichtigung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Behandlung sportinteressierter Menschen nach Hüft- oder Knieoperationen. Ziel von „Endosport“-Programmen ist es,  Patienten den vor der Operation ausgeübten Sport in einem medizinisch vertretbaren Ausmaß weiterhin zu ermöglichen.

Langzeitstudie
In Veihelmanns Klinik fließen gewonnene Erkenntnisse in eine klinische Endosport-Langzeitstudie ein. Sie vergleicht die kontrolliert sportlich aktiven Implantatträger mit einer Gruppe, die keinen Sport treibt. Die Hypothese und das antizipierte Ergebnis dieser prospektiven Studie: Nicht nur der Mensch fühlt sich wohler, wenn er sportlich aktiv ist, auch seine Prothese hält länger.

Von der Halle auf die Piste
Unter Berücksichtigung von sportmotorischen Konsequenzen mit einer Knie- oder Hüftprothese hat der Skiverband Schwarzwald Nord mit Prof. Veihelmann ein Tagesprogramm erstellt, das für Patienten ein hohes Maß an Sicherheit und Spaß an der „neu“ erlernten Sportart Skifahren garantiert.
Der Skilehrer nimmt dabei die Rolle eines Coaches ein. Er sorgt für den gesicherten skispezifischen Rahmen und zeigt skitechnische Handlungsalternativen für ein schonendes und sturzfreien Skifahren auf.

Qualifikation für Übungsleiter und Skilehrer
Interessierte Übungsleiter und Skilehrer können in einem zentral geplanten Lehrgang des Skiverbandes Schwarzwald Nord eine zusätzliche Qualifikation zum Thema Endoprothesensport erlangen (Termin 01.-03.03.2013 in Pfronten).

Information und Kontakt

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2012-11-06