DSV

Rollski-WM in Madona, Lettland (08.-11.08.2019)

21.08.19
Rollski Nordisch
Nach langer Anreise kam das DSV-Team am Mittwoch in der Kleinstadt Madona mitten in Lettland an. Dort drehte sich alles um die Weltmeistertitel, welche nur alle zwei Jahre bei den Weltmeisterschaften vergeben werden.
DSV-Team Rollski Nordisch 2019
Insgesamt waren 15 Nationen mit 171 Sportler am Start. Deutschland vertraten in der Juniorinnenklasse Rosa Zimare und Katja Müller-Kuckelberg, in der Damenklasse Melina Schöttes, Julia Richter und Hanna Nöhmeier, in der Juniorenklasse Kilian Kober, Moritz Kirschner und Vincent Fichte und in der Herrenklasse Fabian Krämer, Peter Riedl und Marcel Bund. Antonio Richter war für die tollen Bilder verantwortlich. Team-Captain war Marcel Bund mit Unterstützung von Toralf Richter. Für viele war es die erste WM-Teilnahme, nur Julia und Marcel waren bereits bei der WM vor zwei Jahren in Solleftea (SWE) dabei. Die diesjährige WM war mit Natalie Nepryaeva (RUS), Linn Sömskar (SWE), Alexander Bolshunov (RUS) und Ragnar Bragvin Andresen (NOR) durchaus hochkarätig besetzt.

Tag 1
Donnerstag stand der Einzelstart in der klassischen Technik auf dem Programm. Das Rennen wurde auf dem Smeceres Sils Gelände neben der Stadt ausgetragen. Auf der technisch anspruchsvollen Strecke mussten die Sportlerinnen 10 km und die Sportler 20 km absolvieren. Rollski wurden von der Firma Elpex gestellt, welche normale Trainingsgeschwindigkeit mit Gummirädern hatten. Das beste deutsche Ergebnis konnte an diesem Tag Julia Richter mit Platz 10 bei den Damen einfahren. Melina wurde 16. und Hanna 20. Gewonnen hat Favoritin Natalie Nepryaeva (RUS) vor Lucia Scardoni (ITA) und Linn Sömskar (SWE). Das Juniorinnenrennen wurde von einer Nation dominiert: Russland. Ein Dreifachsieg durch Anastasiya Faleeva, vor Kristina Kuskova und Arina Bylinko. Unsere Vertreter kämpften bis zum letzten Meter, am Ende standen Platz 17 für Rosa und Platz 23 für Katja auf der Ergebnisliste. Kilian, Moritz und Vincent kamen nach 20 schweren Kilometern hintereinander auf den Plätzen 26, 27 und 28 ins Ziel. Schweden stellte den Sieger mit Johan Ekberg, Russland mit Alexander Grigoriev den Zweiten und Norwegen mit Ola Spiseth den Dritten. Die Herren hatten noch einen kleinen Bonus: Dauerregen, der pünktlich zum Rennstart begann. Alle drei deutschen Herren meisterten die Strecke und belegten direkt nacheinander Platz 28 Fabian, 29 Peter und 30 Marcel. Froh über die Dusche danach war bestimmt auch Gewinner Alexander Bolshunov vor Landsmann Ilia Poroshkin und dem Schweden Victor Gustafsson.

Tag 2
Am nächsten Tag stand die Spezialdisziplin des Rollski auf dem Programm, denn diese ist nicht im Langlaufweltcup vertreten: 200m Sprint auf Rennrollern. Zuerst wurde ein Prolog aus einer normalen Startschranke und 15 Sekunden Startintervall über 200 m ausgetragen, danach starteten die Finals mit den 16 besten Sportlern. In den Finals traten immer vier Sportler gegeneinander an und die zwei schnellsten Sportler kamen weiter.
Die diesjährige Strecke ging bergauf, weshalb der Start bei den Finals aus 5m Doppelstockschub bestand und anschließend in freier Technik gelaufen wurde. Leider sind nur vier deutsche Sportler weitergekommen und mussten sich dann bereits im Viertelfinale den Spezialisten geschlagen geben - dennoch sehr gute Platzierungen für Rosa und Julia als 13., Kilian 15. und Melina auf Platz 16. Marcel war als 19. knapp an der Qualifikation vorbei. Weitere Platzierungen der Deutschen waren Hanna 20., Katja 21., Moritz 24., Peter 26. und Fabian, ebenso wie Vincent auf 27.
Wie bei der ersten Station des Rollskiweltcups in Peking fing es ab den Halbfinals an zu regnen. Somit wechselten viele Sportler auf die Regenräder. Dies veränderte die Rennen gravierend, denn manche Sportler sind mehr auf ihre Beinarbeit angewiesen, welche nun auf der nassen Fahrbahn nach Grip suchten. Am besten kamen die norwegischen Sportler mit den Bedingungen zurecht. Bei den Herren gab es sogar einen Dreifachsieg für Norwegen: Ragnar Bragvin Andresen vor Jostein Olafsen und Kristian Ankersen. Bei den Damen dominierte Linn Sömskar (SWE) und wurde klare Erste, vor Jackline Lockner (SWE) und Anna Bolzan (ITA). Ebenso deutlich siegte die Norwegerin Julie Henriette Arnesen in der Juniorinnenklasse. Die weiteren Podiumsplätze gingen an Russland mit Angelina Agafonova und Kseniya Isaychenkoca. Lokalmatador Niks Saulitis wurde starker 3. Platz bei den Junioren, was den Letten sehr zu gönnen ist. Für den organisatorischen Aufwand war ein Erfolg mehr als verdient. Auch wurde sehr lautstark der Erfolg von den Zuschauern gefeiert. Gewonnen hat Dmitriy Karakosov vor Alexander Grigoriev, beide Russland.

Tag 3

Auch der Massenstart darf als essenzielle Disziplin bei einer WM nicht fehlen. Am Samstag ging es auf der sehr kupierten 3,3 km Runde zur Sache. Dafür wurden von der Firma Elpex Gummiräder gestellt, welche man in seinen eigenen Holmen einbauen konnte. Nach einem Abend Einbauarbeit fuhren alle Rollski, wie sie sollten. 15 km standen für die Juniorinnen auf dem Plan, welche ziemlich eintönig verliefen. Ein russisches Quartett fuhr einsam zum Sieg: Kristina Kuskova, Anastasiya und Arina Bylinko liefen auf das Podest. Keinen guten Tag erwischte Katja und wurde leider überrundet. Rosa kämpfte, ersichtlich an Gestik und Mimik, und konnte Platz 14 erreichen. Auch bei den Damen über 15 km gab es einen Ausfall: Hanna hatte Magenprobleme und musste in Runde 1 aufhören. Melina schaffte Platz 17. Julia fuhr ein sehr starkes Rennen und war die gesamte Zeit in der Führungsgruppe, doch aufgrund eines kleinen taktischen Fehlers endete sie auf Platz 7. Das beste Einzelresultat unseres Teams. Wir sind zuversichtlich, dass sie bald ein Top 6 Platz schaffen wird und somit zur Siegerehrung darf. Gewonnen hat mit ihrer überragenden Form erneut Linn Sömskar (SWE) gefolgt von Alena Prochazkova (SVK) und Sandra Schützova (CZE). Bei den Junioren zeigte Alexander Grigoriev (RUS) sein Können und gewann vor Johan Ekberg (SWE) und Dmitriy Karakosov (RUS). Die Deutschen konnten das Tempo nicht mithalten und ohne Windschatten den Rückstand nicht klein halten. Am Ende war Kilian als bester Deutscher auf Platz 21, Vincent auf 27 und Moritz auf 29. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Herren: die Führungsgruppe, bestehend aus über 15 Sportlern, war zu schnell für die deutschen Sportler, somit wurde Fabian 30. und Peter 31. Gewonnen hat Victor Gustaffson (SWE), starker Zweiter wurde Südtiroler Matteo Tanel (ITA) und Platz 3 ging, zu Freuden der zahlreichen Zuschauer an der Strecke, an Raimo Vigants aus Lettland.
Die Erschöpfung war den Sportlern nach drei Wettkampftagen bereits anzusehen, aber es stand noch ein letzter Wettkampf auf dem Programm.

Tag 4
Der Teamsprint war der Abschluss der WM. Wie am ersten Tag wurde auf dem Gelände Smeceres Sils im Freistil auf den vom Vortag gestellten Rädern um die Medaillen gesprintet. Pro Nation durfte nur ein Team starten. Jeweils drei Runden absolvierten die Juniorinnen Rosa und Katja und kamen auf Platz 7. Team Russland mit Olga Potapova und Arina Bylinko gewann klar vor Schweden mit Nora Lignell und Sara Andersson und überraschend Slowenien mit Timea Mazurova und Kristina Sivokova. Keinen guten Tag erwischten die Junioren Kilian und Moritz, aufgrund der Anstrengungen der letzten Tage war nur Platz 10 drin. Dmitriy Karakosov und Alexander Grigoriev aus Russland gewannen ihr Rennen wieder klar vor Schweden mit Filip Rosjoe und Johan Ekberg und Norwegen mit Jonas Fridlund und Amund Korsaeth. Erfolgreich waren Julia und Melina auf Platz 6. Die Favoriten Moa Olsson und Linn Sömskar aus Schweden gewannen, Platz 2 ging an Italien mit Lisa Bolzan und Lucia Scardoni und Platz 3 an Russland mit Anastasia Vlasova und Svetlana Nikolaeva. Die Herren durften jeweils fünf Runden pro Sportler absolvieren und das war leider etwas zu viel für Fabian und Marcel, die Platz 14 erreichten. Matteo Tanel und Francesco Becchis aus Italien kamen überraschend vor dem norwegischen Duo Patrick Fossum Kristoffersen und Altmeister Ragnar Bragvin Andresen ins Ziel. Abgerundet wurde das Podium von Schweden mit Victor Gustafsson und Robin Norum.

Fazit

Trotz vieler Ergebnisse im hinteren Bereich der Ergebnisliste war die Stimmung im Team allzeit gut. Jeder hat Erfahrungen gesammelt und kann mit diesen weiter an sich arbeiten. Und wer weiß, vielleicht holen wir bei der nächsten WM mal wieder eine Medaille. Dank der Top Organisation und Hilfsbereitschaft des lettischen Teams gingen die Tage viel zu schnell um, aber es bleibt eine bleibende Erinnerung. Bedanken wollen wir uns bei unseren Sponsoren nordicx.com und Redvil für die tolle Unterstützung!

Livestreams von den Wettkämpfen:
www.youtube.com

Ergebnisse:
www.madona2019.lv
2019-08-21