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FIS Rollski Weltcup Bad Peterstal: Interview mit Kira Claudi

22.07.11
Rollski Nordisch
Vom 22. bis 24. Juli ist Bad Peterstal-Griesbach zum zweiten Mal Austragungsort des FIS-Rollerski-Weltcups. Die Organisation für dieses herausragende Sportevent mit Teilnehmern aus 20 Nationen laufen zurzeit auf Hochtouren.
Kira Claudi
Im vergangenen Jahr, bei der Premiere, überraschte die 16-jährige Juniorin Kira Claudi mit dem Gewinn des Sprintwettbewerbes – es war in der Kurgemeinde die einzige Goldmedaille für das deutsche Team. Am Ende gewann die Gymnasiastin aus Banfe (Nordrhein-Westfalen) den Gesamtweltcup bei den Juniorinnen. Auch im Juli geht Kira Claudi in der Kurgemeinde mit guten Erfolgsaussichten an den Start.

Interview mit Kira Claudi
Sie hatten 2010 beim Weltcup in der Kurgemeinde einen erfolgreichen Auftritt, gewannen bei den Juniorinnen die Goldmedaille. Wie ist die vergangene Saison insgesamt für Sie gelaufen?

Kira Claudi: Sie ist viel besser als im Vorfeld erwartet gelaufen. Ich hatte mir eigentlich nur vorgenommen, den einen oder anderen Podestplatz zu erzielen. Dass dann aber in Bad Peterstal im Sprint die Goldmedaille bei stärkster Konkurrenz rausgesprungen ist und ich für einen Tag in das "Rote Trikot" der Weltcupführenden schlüpfte, war die erste große Überraschung für mich. Bei den anschließenden Weltcuprennen konnte ich mich in der Weltspitze etablieren, sodass ich zum Weltcupfinale nach Thessaloniki (Griechenland) als Führende der Juniorinnen angereist bin. Der dritte Platz im Sprint reichte dort schließlich zum Sieg des Gesamtweltcups und somit zum größten Highlight in der Saison 2010.

Wie haben Sie danach den Winter verbracht, auf Ski ohne Rollen in den nordischen Langlauf-Disziplinen oder haben Sie sich ausschließlich auf die »Bretter mit Rollen« spezialisiert?

Kira: Im Gegensatz zum vorhergehenden Winter, wo ich noch eine komplette Skilanglaufsaison absolvierte, habe ich mich diesmal von den Strapazen des Weltcupzirkus ausgeruht und bin viel Snowboard gefahren. Somit konnte ich das Rollskitraining in dieser Saison viel früher, bereits Ende März, aufnehmen.

Sprint oder die langen Strecken, wo sind Ihre Stärken, wo haben Sie die besten Erfolgsaussichten?

Kira: Wie man schon letztes Jahr, besonders in Bad Peterstal, gesehen hat, liegen meine Stärken eher im Sprint. In dieser Saison möchte ich allerdings auch gute Resultate am Berg erzielen. Deshalb habe ich mich in den Osterferien erstmals in Form eines Trainingslagers im Südschwarzwald auf die harten Berge, wie sie in meiner Heimat nicht zu finden sind, vorbereitet. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Trainingslager auszahlt.

Rückblickend auf die Veranstaltung 2010: Könnte Bad Peterstal zu einem ständigen Weltcup-Ort avancieren?

Kira: Ich wünsche mir, dass Bad Peterstal zu einem dauerhaften Weltcupstandort wird. Die tolle Atmosphäre und die gute Organisation haben mir sehr imponiert. Hervorzuheben ist auch das abwechselungsreiche Rahmenprogramm.

Dann sind Sie im Juli sicher wieder beim Weltcup im oberen Renchtal am Start?

Kira: Ich freue mich natürlich an meine Erfolgsstätte aus der Saison 2010 zurückzukehren. Der Sieg vor den vielen heimischen Fans, die mich angefeuert und sich anschließend mit mir gefreut haben, war für mich ein tolles Erlebnis, an das ich immer wieder gerne zurückdenke.

Wie ist für Sie die neue Saison bisher gelaufen?

Kira: Da die diesjährige Weltcupsaison mit dem Höhepunkt der Weltmeisterschaften in Norwegen äußerst lang ist, bin ich erst letztes Wochenende in das Wettkampfgeschehen eingestiegen und habe an einem Sprint und einem Flachstreckenrennen in meiner Heimat teilgenommen. Bisher verläuft der Trainingsaufbau nach Plan. Ich hoffe, dass ich weiterhin gesund und verletzungsfrei bleibe.

Welche Chancen geben Sie dem deutschen Team in der Weltcup- Saison 2011?

Kira: Ich denke, dass die deutsche Mannschaft vor allem im Sprint bei dem einen oder anderen Weltcup um einen Podestplatz mitkämpfen kann. Sowohl der Junior Florian Hävemeyer, als auch Julia Köckritz bei den Damen haben dies schon mehrfach bewiesen. Aber auch Erik Hänel hat meiner Meinung nach bei den Bergläufen Ambitionen auf eine Medaille.

Wo ist Ihr nächster Auftritt?

Kira: Am Wochenende werde ich bei den deutschen Meisterschaften in Seiffen (Erzgebirge) an den Start gehen. Dort stehen zwei anspruchsvolle Bergläufe auf dem Programm. Die Weltcup- Saison beginnt Ende Juni mit einer einwöchigen Tour, die zunächst in Frankreich startet und anschließend in Italien fortgesetzt wird.

Als teilnehmender Sportler hat man sicher Wünsche an die Organisatoren bzw. Veranstalter – welche haben Sie für den 22. bis 24. Juli an den Renndirektor von Bad Peterstal- Griesbach, Stefan Harter, und seine Crew?

Kira: Das deutsche Team wurde bereits im letzten Jahr hervorragend von Stefan Harter empfangen und betreut. Während eines Wochenendlehrgangs im Vorfeld des letztjährigen Weltcuprennens, hat er sich mit Bravour um die Mannschaft gekümmert und uns Sportlern alle Wünsche von den Augen abgelesen. Ich wünsche mir, dass der Stefan Harter mit diesem Elan und Herzblut der Veranstaltung weiterhin seinen positiven Stempel aufdrückt. Mein persönlicher Wunsch für das Jahr 2012 wäre ein Bergsprint in klassischer Technik, da dies einerseits die Wettkampfvielfalt erweitert und andererseits die klassische Technik eine Würdigung erfährt.

Quelle: OK Rollski-Weltcup Bad-Peterstal-Griesbach
2011-07-22