DSV

WIAC Weltcup in Sigulda/Lettland 2012

20.07.12
Ski-Inline
Die weite und teilweise auch etwas beschwerliche Reise mit einer fast 24 stündigen Autofahrt ins ferne Sigulda (Lettland) hat sich für das kleine, dafür aber sehr starke DSV-Ski-Inline-Team am Ende mehr als gelohnt.
WIAC Weltcup in Sigulda/Lettland 2012
Bereits am Donnerstagmorgen ging es um 9.00 Uhr mit dem Neu-Ulmer Vereinsbus und Teamchef sowie Fahrer Bernd Zörlein auf die Reise ins Abenteuer Lettland was sich am Ende als ein riesiger Erfolg für unser Team, besonders unsere Damen herausstellen sollte. Um es vornweg zu nehmen, wir kamen nach erneut 24 Stunden Fahrt als Erfolgsteam wieder gut zurück aus Lettland. 

Starker Regen
Als sich in der Nacht wie auch vor dem Rennen immer heftigere Regengüsse über das mitten in einem herrlichen Nationalpark gelegene Sigulda ergossen, erhellten sich die Mienen unserer besonders regenerprobten Fahrer wie Ann Krystina Wanzke, Susanne Weber, Ulrike Bertsch Alessandra Veit und Jörg Bertsch immer mehr. Nur Marina Seitz und Manuel Zörlein, die auf trockenen Straßen viel lieber zu Hause sind, waren nicht unbedingt begeistert.
Auf einer flachen, aber der wohl längsten Strecke im gesamten Weltcup, wurde vom lettischen Trainer ein besonders auf nasser Straße schwieriger und stark drehender Lauf gesetzt, mit dem doch der eine oder andere seine liebe Mühe hatte.
Bei den Damen übernahm mit einer ihrer wohl besten Fahrten in dieser Saison Alessandra Veit von der TG Tuttlingen die Führung, die Fahrerin um Fahrerin überdauerte. Selbst eine voll auf Angriff fahrende Susanne Weber vom FC Chammünster konnte diese Fabelzeit nicht unterbieten, doch noch stand mit ihrer Teamkameradin Ann Krystina Wanzke die "Regenfahrerin" schlechthin am Start. Was die Fahrerin vom DAV Neu-Ulm auf rutschiger nasser Straße wieder auf den Asphalt zelebrierte war dann aber wieder vom Allerfeinsten, was der Inline-Sport zu bieten hat. Traumwandlerisch sicher meisterte die Architekturstudentin den Kurs und übernahm mit doch schon klarem Vorsprung die Spitze des Feldes. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass sie sich eigentlich nur selbst durch einen Sturz hätte schlagen können. Doch solche Gedanken ließ Wanzke erst gar nicht aufkommen.

Finaldurchgang
Als drittletzte Fahrerin ging dann Susanne Weber in den von der Tschechin Gabriela Kudelaskova erheblich flüssiger gesetzten 2. Durchgang, der jetzt doch den Straßenverhältnissen besser angepasst war. Mit ihrer auf nassem Untergrund gewohnt sicheren Fahrweise setzte sie sich an die Spitze des Feldes und übernahm die Führung vor einer technisch brillant fahrenden Manuela Schmohl vom SC Unterensingen. Schon zu diesem Zeitpunkt stand also fest, dass es einen weiteren Weltcupsieg für unser Team bei den Damen geben würde.
Nächste Starterin dann die Zweitplatzierte Alessandra Veit, bei der in diesem Rennen endlich die von den Trainern lang ersehnte Aggressivität zu sehen war. Dass sie am Ende knapp hinter ihre Mannschaftskameradin zurückfiel, tat ihrer sichtlichen Freunde ob des vorher kaum zu erwartenden 3. Rangs keinen Abbruch. 
Als letzte Starterin der Damenklasse kam dann Ann Krystina Wanzke: Sie zog wie auf Schienen ihre Bahn, so dass der erwartete 1. Rang mit erneuter Laufbestzeit dann auch für niemanden mehr eine Überraschung darstellte. Mit diesem erneuten Weltcuptriumph und weiteren 100 Punkten für die Gesamtwertung nimmt die Neu-Ulmerin jetzt mit nur noch geringem Rückstand auf Stolz und Susanne Weber (derzeit Rang 2) trotz ihres Ausfalls in Genua bereits Rang 3 in der Weltcupgesamtwertung ein.
Marina Seitz vom DAV Neu-Ulm kam in beiden Durchgängen dieses Mal nicht so richtig in Schwung und belegte am Ende den für sie nicht zugfriedestellenden Rang 11.
Für eine faustdicke Überraschung sorgte unsere noch der Schülerklasse angehörende Ulrike Bertsch vom TSV Degmarn. Mit zwei technisch sehr sauberen und engagierten Fahrten erkämpfte sich das Bewegungstalent den 10. Gesamtrang in der Damenklasse.

Die Herenkonkurrenz
In der Herrenklasse hatte es unser aus lediglich 2 Fahrern bestehendes Team mit der gesamten übrigen Weltklasse zu tun. Dies bewältigten sowohl Manuel Zörlein wie auch Jörg Bertsch mit großer Bravour. Der Degmarner lag nach Durchgang 1 auf Rang 3 mit 27/100 Hunderstel Vorsprung auf seinen auf Rang 4 postierten Mannschaftskollegen. Auf den Rängen 1 und 2 Marco Walz aus Steinenbronn sowie bei seinem Heimrennen der Lette Kristpas Zvejnieks.
Der Neu-Ulmer Zörlein übernahm als viertletzter Starter nach seinem tollen 2. Durchgang zwischenzeitlich die Führung vor Weltmeister Sebastian Gruber. Jörg Bertsch blieb knapp hinter dieser Laufzeit zurück, sein knapper Vorsprung reichte am Ende dann aber doch mit 16/100 Sekunden Vorsprung für Rang 3. An der Spitze blieb alles unverändert, denn ein entfesselt fahrender Marco Walz war an diesem Tage auch für Zvejniks eine Nummer zu groß.
In der Gesamtwertung nehmen als beste Läufer aus unserem Team nun Jörg Bertsch den 3. Rang und Manuel Zörlein Rang 4 ein. Bemerkenswert auch der Auftritt von dem erst 2000 geborenen BaWü-Kaderläufer Maximilian Vogt (TSV Degmarn), der sich dem DSV-Tross angeschlossen hatte. Sein 23. Rang bei den Herren war aller Ehren wert!

Fazit
Am Ende konnte ich als Teamchef eine überaus positive Bilanz ziehen: Das war für das Team ein super erfolgreiches Wochenende, an dem auch jenseits des Sports viele positive Eindrücke aus dem aufstrebendem EU-Staat Lettland mit nach Hause genommen wurden.


Autor: Bernd Zörlein
2012-07-20