DSV

Zum Abschied flossen Tränen - Japanische Sportler besuchten das Allgäu und wurden vom Deutschen Skiverband im Haus des Ski in Planegg empfangen

28.10.14
Skijugend
Inzwischen ist es schon fast Tradition. Bereits zum sechsten Mal war das Allgäu Gastgeber für den deutsch-japanischen Sportjugend Simultanaustausch. Neun Mädchen und Jungs aus den Präfekturen Nagano, Niigata und Toyama wohnten für 12 Tage bei deutschen Gastfamilien im Raum Kempten.
Deutsch-Japanischer Jugendaustausch, Allgäu
Gruppenleiterin Hiroko Nakono, war bereits 2006 als Teilnehmerin des Austauschs im Allgäu. "Seit meinem Besuch damals wollte ich immer wieder hierher zurückkommen. Umso mehr freut es mich, dass es heuer geklappt hat", erzählt sie und fügt hinzu: "Ich habe diese Erfahrung nicht vergessen und es macht mich stolz, meiner Gruppe dieses wohl einmalige Erlebnis vermitteln zu können."

Für deutsche Ohren ungewohnt ist die blumige japanische Ausdrucksweise. Dass sie ehrlich ist, kann Dieter Haug, verantwortlich im Deutschen Skiverband für diesen Austausch, bestätigen. Mehrmals war er schon in Japan und kennt die Mentalität. Er war es auch, der den Skiclub Kempten und den TGV Kempten überzeugen konnte, als Gastgeber für dieses schon 42-jährige Austauschprogramm zu fungieren. So bastelten Richard Kracker vom TGVK und die aus den Gastfamilien stammenden deutschen Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm für den Besuch. Neben landeskundlichen Besichtigungen (Neuschwanstein, Wieskirche, Residenz Kempten, Erdinger Arena Oberstdorf) stand vor allem der Sport auf dem Tagesplan. Unterstützt wurden sie dabei von Anna Maurer, die zu der Zeit ihr FSJ beim Deutschen Skiverband absolvierte. "Für mich war das Kennenlernen der japanischen Sprache und Kultur eine besondere Erfahrung. Die japanischen Jugendlichen waren sehr offen und haben alle Aktionen mitgemacht und sich auch auf viele für sie neue und unbekannte Dinge eingelassen. Auf das FSJ gesehen war es für mich etwas Neues, auch mal eine Gruppe mit älteren Jugendlichen zu betreuen, da ich bisher nur mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter gearbeitet habe", berichtete Anna.

Ein wichtiger Bestandteil war der Meinungsaustausch über das Jahresthema "Fairplay im Sport und Alltag". Um nicht an den Sprachbarrieren zu scheitern, half Aya Kawai aus Berlin als Dolmetscherin. Auch Empfänge bei der 2. Bürgermeisterin von Kempten, Sibylle Knott und beim Deutschen Skiverband waren Teil des Programms. Doch nach 12 Tagen mussten die Gäste aus Fernost wieder ihre Koffer packen, um in Berlin mit der Gesamtgruppe das Abschlussprogramm zu absolvieren. Wie schnell sich die Jugendlichen aneinander gewöhnt hatten und Freundschaften geschlossen wurden, zeigte sich auf der Sayonara-Party. Mit zahlreichen Umarmungen und unter Tränen beim Abschied schwor man, weiter in Kontakt zu bleiben. Nächstes Jahr schon werden die deutschen Jugendlichen nach Japan reisen, um ihre neuen Freunde wieder zu sehen.
2014-10-28