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Deutsche Skijugend: 37. Deutsch-Japanischer Simultanaustausch

22.09.10
Skijugend
Im Rahmen des 37. Deutsch-Japanischen Simultanaustausches besuchten 80 japanische Jugendliche und ihre Betreuer Deutschland, während gleichzeitig 125 Jugendliche aus der Bundesrepublik in das Land der aufgehenden Sonne reisten.
Simultanaustausch
Teilnehmerzahlen der japanischen Delegation rückläufig
Eigentlich sollte die japanische Delegation die gleiche Anzahl an Teilnehmern aufweisen, doch ist ihre Zahl seit einigen Jahren rückläufig, was mehrere Ursachen hat. Es sind aber Bemühungen im Gange, diesen Trend zu stoppen und umzukehren.

Allgäuer Schüler erarbeiteten Programm
Der Deutsche Skiverband, Mitgliedsorganisation in der Deutschen Sportjugend, hatte den Skiclub Oberstdorf mit der Durchführung der Begegnung beauftragt. Und so fanden sich 16 Allgäuer Schüler des Gertrud-Le-Fort-Gymnasiums zusammen, um für ihre Gäste ein ansprechendes, abwechslungsreiches und interessantes Programm auszuarbeiten.

Erinnerungen an gemeinsame Unternehmungen
Nicht ganz leicht, wie sich herausstellte, galt es doch den hohen eigenen Anspruch an Gastfreundschaft und Budget-regierte Realität in Einklang zu bringen. Noch sind sie frisch, die Eindrücke unserer Gäste aus dem fernen Japan und unsere von ihnen. Erinnerungen an gemeinsame Unternehmungen und Ausflüge, an das spontane Schulprojekt und das sich anschließende Fest, an waghalsige Kletterpartien unter den Schanzen der Erdinger Arena oder im Kletterwald am Söllereck.

Begegnung beider Kulturen
Als unsere Gäste kamen Shoji, Yusuke, Manami, Keiko, Daiki, Shohei, Shuhai und Hiroshi. Sie wollten das Allgäu kennen lernen. Nach dem Einführungsprogramm in Frankfurt reisten die acht japanischen Gäste mit ihrer Dolmetscherin Yoko Shinohe nach Oberstdorf. Ein essentieller Part des Austausches ist die Begegnung beider Kulturen innerhalb des Familienlebens, wo deutsche Lebensweise und Mentalität am besten erlebt werden kann. Alle stellten sich die spannende Frage: "Wer kommt zu mir?" (deutsche Seite) und "Wie ist die Familie, bei der ich die nächsten Tage verbringen werde?" (japanische Seite).

Dolmetscher überflüssig
Jugendliche Unbekümmertheit und Neugier lässt keinen Platz für tiefer greifende Ängste und so entwickelten sich in Bälde rege Konversationen, die zumindest im privaten Austausch eine Dolmetscherin überflüssig werden ließ. Kein noch so touristisch ausgearbeitetes Programm kann bieten, was diese Jugendlichen und Familienauf beiden Seiten in dieser Zeit gemeinsam erleben durften. Und das unterscheidet diesen Austausch von einer Pauschalreise. Tiefschürfende Diskussionen zu einem ehrenamtlichen Engagement von Jugendlichen in Deutschland wie auch in Japan erweiterten den persönlichen Erfahrungshorizont. Gemeinsame Sportaktivitäten, die viel Spaß machten, aber auch Wettbewerbscharakter aufwiesen, die Freude. Heimisches Allgäuer Brauchtum den interessierten Gästen zeigen zu können, den Stolz. Innerhalb eines Schulprojekts, deutschen Schülern japanische Schriftzeichen und die Kunst des Origami beizubringen, steigerte die Anerkennung der Gäste. Diese Liste ließe sich noch beliebig weiterführen. Vor allem die Vorfreude, die neugewonnenen Freunde im nächsten Jahr wieder zu treffen, hält den Austausch lebendig. Es wird nie langweilig, Jugendliche mit dem Japan-Bazillus zu infizieren, wenn wir selber dieses Feuer in uns haben und weiter tragen.

10 000 Jugendliche seit 1974
Seit 1974 haben über 10 000 Jugendliche an diesem Programm teilgenommen. "Ich habe schon viel von der Welt gesehen", meint Daniel, "aber dieser Austausch hat meinen persönlichen Horizont erweitert, verändert und wird für immer unvergesslich bleiben." Aussagen wie diese, die nicht alleine stehen, sollen genug Motivation und Bestärkung sein, an diesem Austausch und Programm festzuhalten, ihn zeitgemäß zu gestalten und weiterzuführen. So werden die nächsten 10 000 Jugendlichen erkennen können, dass ihre Welt nicht an der Landesgrenze aufhört, sondern, zehn Flugstunden entfernt, junge Menschen ähnliche Bedürfnisse und Gedanken haben wie sie selbst und somit Engstirnigkeit und gefährliche Ich-Bezogenheit keine Chance erhalten.
2010-10-20
Stand: 25.04.2024
Kontakt
Dr. Matthias Molt
Skisport an Schulen
Referent
Tel.: