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Medaillen im Minuten-Takt: Deutsche Athleten brillieren in Lillehammer

17.02.16 07:00 Uhr
Ski Alpin
Gleich dreimal hieß es am Dienstag, den 16.2.2016, bei den Olympischen Jugendspielen "Gold für Deutschland"!
Tim Kopp YOG 2016
Nordische Kombination: Gold für Tim Kopp
Mit einer starken taktischen Leistung holte sich Tim Kopp vom VSC Klingenthal die Goldmedaille in der Nordischen Kombination. „Ich bin unglaublich glücklich. Nach dem super Sprung habe ich auch noch einen super Lauf gemacht. Gerade hier in Norwegen zu gewinnen, wo der nordische Skisport Zuhause ist, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Kopp unmittelbar nach seinem Sieg. Nach einem Sprung war der 17-Jährige mit acht Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Len Boomis in die Loipe des Birkebeineren Cross Country Stadiums gegangen. Sowohl Boomis als auch der Tscheche Ondrej Pazout hatten bald zum Deutschen aufgeschlossen. Kurz vor dem Ziel trat Kopp an und ließ seinen beiden Konkurrenten keine Chance. „Ich wusste, dass ich in einer super Form bin und meine Taktik ist aufgegangen. Ich wollte es im Lauf ruhig angehen und etwas Kräfte sparen, weil das echt eine harte Strecke ist. So hatte ich am Schluss noch etwas Reserve“, erklärte er.

Von der Siegerehrung zeigte sich der junge Deutsche überwältigt. „Es war noch schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Die Medaille ist so schön“, schwärmte er. Auf die Frage, wie er seinen Sieg feiert, meinte Kopp schmunzelnd: „Ich werde heute vielleicht mal die ein oder andere Cola mehr trinken.“

Ski- und Snowboardcross: Disziplinen-Mix holt Gold!
Jana Fischer (SC Löfflingen), Celia Funkler (TG Tuttlingen), Sebastian Pietrzykowski (WSV Ebingen) und Cornel Renn (Skiverein Hindelang) rasten in einem packenden Finale zur nächsten Goldmedaille für das deutsche Team. Dabei mussten die Crosser im Halbfinale einen Schreckmoment verkraften. Als Pietrzykowski weit in Führung liegend als dritter deutscher Fahrer die Ziellinie überquerte, öffnete sich nicht das Starttor für Renn, der damit zu spät auf die Piste geschickt wurde und den Rückstand nicht mehr aufholen konnte. Ein Wiederholungslauf brachte Deutschland dann doch ins Finale und zur Goldmedaille. „Gestern war ja ein bisschen Pech dabei, dafür heute umso mehr Glück. Wir haben gezeigt, was wir können. Geil, dass wir Gold gewonnen haben“, sagte Funkler nach der Siegerehrung.

Alpin: Silber für Hirtl-Stangassinger
Im Hafjell Alpine Center gewann Katrin Hirtl-Stanggaßinger (WSV Königssee) beim Riesenslalom währenddessen die Silbermedaille. Doch auch Stunden nach ihrem Zieleinlauf haderte die 17-Jährige mit ihrer Fahrt im zweiten Lauf. „Ich denke immer noch an den Lauf und überlege, wo ich einen Ticken schneller hätte sein können. Ich gehe jedes Tor, jede Kuppe nochmal durch, immer wieder“, sagte sie im deutschen Quartier. Am Ende fehlten nach Bestzeit im ersten Lauf nur 0,06 Sekunden zur Goldmedaille, die an die Schweizerin Melanie Meillard ging. „Klar, die Silbermedaille ist auch toll, aber ich habe mich nach der Kombination mehr über Bronze gefreut als jetzt über Silber. Heute ärgere ich mich zu sehr über den einen großen Fehler“, sagte die Deutsche. Im zweiten Lauf verlor sie vor einer Kuppe kurz die Orientierung, fuhr dahinter daher zunächst für sekundenbruchteile aufs Außentor zu, um dann erst wieder in die richtige Spur zu finden – einen Augenblick zu spät für Gold. Zuvor hatte sie im oberen Teil ihre Führung bis zur ersten Zwischenzeit sogar auf knapp fünf Zehntel ausgebaut. „Es ist für Katrin viel mehr Wert, zu wissen, dass sie mit ihrer Fahrweise, mit ihrem Engagement, mit ihrem Fleiß und ihrem Einsatz einen Grundspeed hat, der ihr ermöglicht, mit den Besten mitzufahren“, bilanzierte Trainer Tobias Lux nach dem Rennen. Lucia Rispler (SV Casino Kleinwalsertal) fuhr nach einem starken zweiten Lauf auf Rang sechs.

Skisprung: Jonathan Siegel holt Bronze, Agnes Reisch wird gute Vierte
Grund zum Jubeln hatte auch Skispringer Jonathan Siegel vom SV Baiersbronn, der Bronze gewann. „Das war heute echt cool, es ist ein unbeschreibliches Gefühl. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, erzählte der 17-Jährige. Mit Sprüngen auf 98,5 und 90,5 Metern musste er nur dem Slowenen Bor Pavlovcic und dem Norweger Marius Lindvik den Vortritt lassen. Mit seinen Sprüngen zeigte sich Siegel zufrieden. „Ich habe technisch gute Sprünge gemacht“, sagte er. Auch die Atmosphäre in der Mannschaft sieht der junge Deutsche als wichtigen Faktor an. „Es ist eine super Stimmung im Team, da habe ich mich heute auch von mitziehen lassen. Das ist natürlich ein toller Start in die Woche, so kann es weiter gehen“, meinte Siegel.

Bei den Juniorinnen flog Agnes Reisch (WSV Isny) auf den vierten Platz. „Meine Sprünge waren gut. Das Ziel war es, Spaß zu haben und den habe ich gehabt“, meinte Reisch. Nun freue sie sich riesig auf die Team-Wettbewerbe. „Das ist für uns alle etwas ganz Besonderes“, erklärte die 16-Jährige. Trainer Christoph Klumpp zog ebenfalls ein positives Fazit des Tages. „Wir sind sehr zufrieden mit den beiden, sie sind stark gesprungen. Jonathan ist mit der Medaille belohnt worden, Agnes hatte ein bisschen Pech mit dem Wind“, sagte Klumpp. Auch er blickt voller Zuversicht auf die anstehenden Mannschaftswettbewerbe, die in innovativen Formaten gemeinsam mit Kombinierern und Langläufern ausgetragen werden. „Wir kennen uns alle so gut untereinander, das ist auch disziplinübergreifend wie eine Familie. Der Zusammenhalt des Teams hier ist herausragend, jeder hilft, wo er kann. Da freut man sich natürlich besonders, mal gemeinsam antreten zu können“, erklärte er.

Langlauf: Ergebnisse entsprechen dem Leistungsstand
Im Klassik-Sprint der Langläufer war Anna-Maria Dietze (Pulsschlag Neuhausen) die beste Deutsche. Sie schied im Halbfinale aus und wurde Zehnte. Für Celine Mayer (SC Oberstdorf), Chris Ole Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg) und Philipp Unger (SV Stützengrün) war bereits im Viertelfinale Endstation. In der Endabrechnung bedeutete das die Plätze 23 (Mayer), 13 (Sauerbrey) und 14 (Unger). „Alle vier können mit ihrer Leistung zufrieden sein, sie haben das gezeigt, was sie können. Das Ergebnis gibt den aktuellen Leistungsstand realistisch wieder“, bilanzierte Trainer Holger Bauroth. Zur großen Freude der zahlreichen Zuschauer gewann der Norweger Thomas Helland Larsen Gold bei den Junioren. Bei den Juniorinnen siegte Johanna Hagstroem aus Schweden.
2016-02-17
Stand: 28.03.2024
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Lena Schwarz
Leistungssport GmbH
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